Börnster Geschichte schmerzfrei (wieder-) entdecken
Die Geschichte der Schützengesellschaft Börnste geht bis ins Jahr 1751 zurück.
Seit Generationen sind die Vereinsaktivitäten ein Bindeglied des gemeinschaftlichen Lebens in der Bauerschaft.
Börnste, das kleine Stück Heimat, wird gerade bei den jährlichen Schützenfesten in Geselligkeit erlebt.
Börnster Dielensingen in den 50ern
Mit etwas Verspätung erreichten uns heute Bilder vom 1. Börnster Dielensingen.
In Börnste hat sich in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts eine besondere Form des Karaokesingens entwickelt, das sogenannte Dielensingen.
Begleitet vom filigranen Spiel des Bauernklaviers, im Volksmund auch Quetschkommode oder Heimatlufttretsack genannt, sang die Börnster Jugend im Rudel nach Luft, Lust und Laune alte Volks- und Weihnachtslieder.




Oben von Links: Onkel Anton Düppmann, … , Liesel Rötten, Josef Lücke, Josefa Berning, Bernhard Düppmann, Ida Wieschhörster, Paul Potthoff. Mitte von Links: Anton Berning, Hildegard Schürhoff, Ida Gövert, Alfons Homann, Maria Pepe, Tonius Düppmann, Agnes Bürgel, Heinz Schürhoff, Heinz Kuhmann. Unten von Links: Werner Schürhoff, Klärchen Feldmann, Bernhard Töns

Da wet grat usse Hermännken äs de bessen Sänge up de Dele hochleven loten.
(aus dem Mönsterländer Platt übersetzt ins Hochdeutsche: Da wird mit vereinter Frauenpower gerade unser Hermann zu den Jagdtrophäen an die Dielenwand gehängt)
Den Rückzug von solchen Sangesfeierlichkeiten trat man in der Regel zweibeinig mit dem ersten Krächsen des Hofgockels an, denn es galt auch schon damals: „Kräht der Hahn auf deinem Mist dann wird es Zeit, dass du dich verp …“.
Et wet kühet, datt de Luehund woll aff un to de Wech no Hus upfrerten hätt.
(aus dem Mönsterländer Platt übersetzt ins Hochdeutsche: Es wird erzählt, dass der Wachhund wohl ab und zu aus Langeweile den Weg nach Hause aufgefressen hat)
Und immer daran denken: Unseren Verein gibt es seit über 250 Jahren. In dieser langen Zeit haben sich manchmal Dinge zugetragen, die wenig mit dem Börnster „Schützenfestalltag“ zu tun hatten, die außergewöhnlich waren, die zum Staunen führten und zum Lachen anregten. Diese Seiten sind nicht immer ganz ernst zu nehmen ….
Ehrennadelverleihung 1978

Bernhard Berning 1932, Alfons Schürhoff 1930, Bernhard Krunke 1921, August Potthoff 1959, Josef Geilmann 1938 und 1964, Franz Wiesker 1924, Viktor Geilmann 1929, Franz Brambrink 1926 und 1951, August Rath 1928
hinten von links nach rechts:
Aloys Friepörtner 1936?, Ewald Schlaut 1968, Bernhard Brambrink 1973 (und 1996), Bernhard Wieschhörster 1966, Dr. Alfred Schürhoff 1969, Heinrich Potthoff 1952, Ludger Kuhmann 1957 (und 1997), Josef Sommer 1974, Hubert Böinghoff 1949, Paul Reuver 1963, Bernhard Püffken 1956, Rudolf Schulze-Berning 1972, Willi Feldmann 1961, Johannes Ahrens 1960, Heinrich Schürhoff 1954.



Aloys Friepörtner 1936?, Ewald Schlaut 1968, Bernhard Brambrink 1973 (und 1996), Willi Wieschhörster 1967 (und 1992), Bernhard Wieschhörster 1966, Franz Wieschhörster 1975, Ludwig Weiling 1950, Dr. Alfred Schürhoff 1969, Eduard Bürgel 1976, Heinrich Potthoff 1952, Heinrich Sträter 1970, Ludger Kuhmann 1957 (und 1997), Karl Mensmann 1965, Josef Sommer 1974, Paul Reuver 1963, Hubert Böinghoff 1949, Rudolf Schulze-Berning 1972, Bernhard Püffken 1956
vorne von links nach rechts:
Bernhard Berning 1932, Alfons Schürhoff 1930, Bernhard Krunke 1921, August Potthoff 1959, Josef Geilmann 1938 und 1964, Franz Wiesker 1924, Viktor Geilmann 1929.




Franz Wiesker 1924, Viktor Geilmann 1929, Franz Brambrink 1926 und 1951
hinten von links nach rechts:
Hubert Böinghoff 1949, Bernhard Püffken 1956, Willi Feldmann 1961 und Heinrich Schürhoff 1954.


Viktor Geilmann 1929, Franz Brambrink 1926 und 1951, August Rath
hinten von links nach rechts:
Hubert Böinghoff 1949, Paul Reuver 1963, Willi Feldmann 1961 und Heinrich Schürhoff 1954.
Frauen im Verein seit 2005
Frauen im Schützenverein: Ein schwieriges Thema, seht euch nur mal die Berichterstattung der Dülmener Zeitung in den Jahren 1952 bzw. 1953 an. Da wird von „Königin Frau Bernhard Krunke“ oder „Königin Frau Bernhard Sträter“ gesprochen.
Auf der Generalversammlung 1999 stellte Ludwig Weiling (König der Börnster im Jahr 1979) den Antrag, auch Frauen als gleichberechtigte Mitglieder im Verein aufzunehmen. Dieser Antrag wurde kurz diskutiert. Auf der nächsten Hauptversammlung sollte darüber abgestimmt werden …
Die ersten Vermutungen, dass der Schützenadler sich nun zum Schützinnenadler verändert, haben sich allerdings nicht bewahrheitet.

Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung wurde erst Jahre später gemacht. Auf Vorschlag von Melanie Düppmann sind unsere jungen Frauen seit dem Schützenfest 2005 fester Bestandteil der Jungschützenkompanie (siehe Drittes Protokollbuch, Seite 120).

Letztlich dauerte es mit der vollen Gleichberechtigung der Frauen im Verein bis zur Generalversammlung 2014. Es wurde eine Satzungsänderung zur Aufnahme von Frauen als gleichberechtigte Mitglieder beantragt. Diesem Antrag stimmten fast alle anwesenden Schützen zu.
Ein wahrlich historischer Moment, es blieb abzuwarten, wann die erste Frau den Vogel in Börnste abschießt.
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung wurde am 13. Februar 2016 getan. Anlässlich der Neuwahl eines Vorstandsmitglieds wurde auf der Generalversammlung mit Rita Geldermann erstmals eine Frau für dieses Amt vorgeschlagen. Sie unterlag letztlich zwar knapp, eine ganz grosse Überraschung blieb damit aus, aber es zeigt doch das wir ein offener, lebendiger Verein sind und die Frauen durchaus gewillt sind ihren Beitrag für die Zukunft und das Fortbestehen des Vereins zu leisten …
Und dann kam er, der 21. Mai 2017:
Ein sensationeller Sonntag! – Iris Wieschhörster wird die erste Börnster Schützenkönigin
Aber nicht nur in Börnste, auch bei unseren Nachbarvereinen hatte sich im Jahr 2017 einiges getan, die Welt der Schützen geriet ins Wanken. Mit Kohvedel und Leuste gab es zwei weitere Vereine mit einem Königin-Prinzgemahl-Paar. Da kann man nur sagen: Frauen an die Macht, vorbei ist es mit der Männerdomäne im Dülmener Schützenvereinswesen.

