Schützengesellschaft Börnste e.V.

Wir sind ein Verein für alle!


Bericht der Dülmener Zeitung, Dienstag, 27. Mai 2014 

Von Matthäus Klemke

Rainer Geßmann verhinderte für die erstmals an der Vogelstange zugelassenen Frauen die Sensation

Als Sandra Wieschhörster am Sonntag in Richtung Gewehr schreitet, wird es einen Moment lang ruhig auf dem Festplatz der Börnster Schützengesellschaft. Kein gewöhnlicher Schuss ist es, den die amtierende Königin auf den Holzvogel abgibt, sondern die erste Kugel in der gesamten Vereinsgeschichte von einem weiblichen Mitglied.

Zum Auftakt der Schützensaison hatte sich eine klare Mehrheit der Börnster für einen Richtungswechsel entschieden. Der erste Vorsitzende Bernhard Gövert rief die Schützenbrüder unter der Vogelstange zur Abstimmung über eine Satzungsänderung auf. Nach dieser solle es jeder weiblichen Person möglich sein, vollwertiges Mitglied zu werden: „Das bedeutet, dass Frauen sowohl auf den Vogel schießen dürfen, als auch die Möglichkeit bekommen, in den Vorstand gewählt zu werden“, präzisierte Gövert die Neuerung.

Ein Thema, bei dem die Meinungen auseinander gehen. Doch bei nur zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung zeigte sich eine überwältigende Mehrheit einverstanden. Und die Frauen versteckten sich nicht hinter ihren männlichen Kollegen. Nach nur einer Stunde bezahlten bereits 15 Schützenschwestern ihren ersten Mitgliedsbeitrag.

„Davon wollten sechs auch direkt einen Schuss auf den Vogel abgeben“, zeigte sich Vorstandsmitglied Franz-Josef Schürhoff erfreut.

Darunter auch Christina Düppmann, die bewies, dass Frauen genauso treffsicher sein können wie die Männer. Sie erleichterte den Vogel um dessen Apfel. Die Krone traf der amtierende König Tonio Wiemann. Die Flügel gestutzt wurden dem Flattermann von Robin Geldermann und Markus Schlaut. Das Zepter holte sich Franz Wilde.

Für die ganz große Sensation an der Vogelstange reichte es bei den Damen noch nicht, was auch daran lag, dass einer besonders motiviert war: Rainer Geßmann, dessen Schwiegervater vor 25 Jahren die Königswürde verliehen bekam, wollte sich den Titel nicht nehmen lassen: „Ich hatte lange geplant, den Vogel runter zu holen“, gab Geßmann zu.

Deshalb fackelte der zweite Vorsitzende der Börnster nicht lange: Nach nur 33 scharfen Schuss sank die Tierattrappe um 16.30 Uhr zu Boden.

Zu seiner Königin ernannte Geßmann Judith Jacob. Ehrenpaar wurden Katja Geßmann und Andreas Jacob. Eine besondere Amtshandlung wartete auf den Thron am Montag mit der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, das vor 90 Jahren fertiggestellt wurde.

Gövert zeigte sich zufrieden: „Am Samstag war unser Zelt selten so voll. Vor allem waren viele junge Leute da“, stellte Gövert fest. Außerdem bedankte er sich bei Guido Schürhoff, der bei seiner Premiere als Schießwart „einen tollen Job“ gemacht habe.



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